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Die Kraft des Neubeginns – ein liebevoller Start ins Jahr 2026

Liebe Leserinnen und Leser

Zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr liegt eine besondere Zeit – eine kurze Pause, in der die Welt langsamer wird und wir uns fragen: „Wie geht es mir – und wie geht es weiter?“ Vielleicht spüren Sie Dankbarkeit. Vielleicht Müdigkeit. Vielleicht ein kleines Durcheinander aus allem. Auch das ist normal. Ich habe gelernt, dass das Leben selten geradlinig verläuft. Es überrascht, fordert – und öffnet uns dennoch immer wieder kleine Türen. Manchmal weit, manchmal nur einen Spalt breit. Aber immer genug, um Licht hineinzulassen. Dieses Licht möchte ich heute mit Ihnen teilen.

Viele Menschen nehmen sich zum Jahresbeginn viel vor. Ich nehme mir jedes Jahr vor, endlich meine berühmte «Chaos-Schublade» aufzuräumen – und schliesse sie dann doch wieder mit einem Seufzer. Vielleicht lächelt Gott über diese alltägliche Kreativität. Denn Neubeginn muss nicht perfekt sein. Er bedeutet vor allem: Ich gebe mir selbst eine faire Chance. Ein Schritt, ein Gedanke, ein Moment Mut – das reicht. Das vergangene Jahr war für viele herausfordernd. Vielleicht hat es Sie an Grenzen gebracht. Vielleicht mussten Sie Abschiede, Enttäuschungen oder unerwartete Wendungen bewältigen. Vielleicht sind Sie erschöpft – oder stolz, dass Sie durchgehalten haben. Ich möchte Ihnen eines sagen: Sie haben mehr geschafft, als Sie denken. Sie sind weitergegangen, auch wenn es schwer war. Diese Stärke tragen Sie mit ins neue Jahr. Der Rest darf liebevoll zurückbleiben. Gott geht mit – auch dann, wenn wir uns selbst nicht sicher sind. Glaube bedeutet nicht, immer stark zu sein, sondern dass wir es nicht allein schaffen müssen. Wir dürfen zweifeln, müde sein, uns tragen lassen. Oft zeigt sich Gottes Nähe im Kleinen: in einem Lächeln, in einer Einladung, in einem Gespräch oder einer Hand, die hält, wenn das Leben wackelt. Vielleicht ist genau das der wahre Neubeginn: ein Moment der Verbundenheit – mit uns selbst, mit anderen, mit Gott. Unsere Kirche ist ein Ort für Menschen, nicht für Perfektion. Ein Ort zum Atmen, Hoffen, Lachen, Weinen. Ein Ort, an dem Sie willkommen sind – genauso, wie Sie sind. 2026 möchten wir noch näher bei Ihnen sein: mit offenen Türen, offenen Ohren und offenen Herzen. Wenn Sie etwas brauchen – ein Gespräch, ein Zuhören, eine Begegnung –, wir sind da. Manchmal auch für ein Lachen über die kleinen Absurditäten des Alltags. (Stichwort: Chaos-Schublade.) Lassen Sie uns gemeinsam in dieses Jahr starten: mit weniger Druck, mehr Herz und dem Vertrauen, dass Gott uns begleitet – nicht nur auf glatten Wegen, sondern besonders auf den holprigen. Ich wünsche Ihnen: Kraft für Ihre Wege. Mut für Ihre Schritte. Humor für die Stolpersteine. Und ein Licht, das Sie trägt.

Auf ein gesegnetes, warmes und menschliches 2026. Ich freue mich auf ein Jahr voller Begegnungen, Verbundenheit und gegenseitiger Stärkung – und bin von Herzen gerne für Sie da.

Ihre Arlette Bär
Präsidentin des Pastoralraumes Unteres Freiamt