Zum Inhalt springen

Die jungen Menschen nicht alleine lassen

Dieses Jahr durfte ich nochmals eine Gruppe von 16 Firmandinnen und Firmanden auf die Feier der Firmung vorbereiten. Seit anfangs der 1990er Jahre durfte ich junge Leute im Alter von 12, 15-16 und 18 Jahren auf dieses Fest vorbereiten. Die Firmung gilt als Initiationssakrament, das heisst die jungen Leute bekennen ihren Glauben an Gott, Jesus Christus, an die Heilige-Geist-Kraft selbst vor versammelter Pfarrei. Sie werden durch die Riten ganz und gar als Erwachsene in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen.

Der Zuspruch bei der Firmung ist stark: der Bischof beginnt mit dem Vornamen, dann: «sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!» Der Firmand, die Firmandin bestätigt dies mit einem frohen und selbstbewussten «Amen». Dann folgt der Friedensgruss «der Friede sei mit dir» und der Antwort «Danke, gleichfalls!»

Die Firmung soll eine Bestärkung und Ermutigung zu einem christlichen Leben in dieser komplizierten und brutalen Welt sein. Sie soll den jungen Leuten bewusst machen: sie sind nicht allein! Sie dürfen Zuversicht haben, dass die Worte aus dem Psalm 73 auch für sie gelten:
«Gott ist der Fels meines Herzens»!
Die jungen Menschen nicht alleine lassen

Dazu brauchen sie uns, die Schon-gefirmten! Die, die auch schon viel Lebenserfahrung im Glauben und in der Gesellschaft mitbringen. Das Leben der jungen Menschen von heute ist kompliziert, anstrengend und herausfordern geworden. Was sie heute alles erleben und umgehen lernen müssen, ist eine völlig andere Welt als damals, als ich den ersten Firmweg begleitete, 1992. Internet, Social Media, KI, wunderbare Errungenschaften der Menschen, werden hoch kriminell missbraucht. Da braucht es viel Medien Kompetenz! Da braucht es uns, auch wenn wir Grünschnäbel in diesen Sachen sind. Wir dürfen unsere jungen Leute mit ihren Ängsten und Sorgen, aber auch mit ihren Freuden und Hoffnungen nicht allein lassen.

Ich glaube: die Botschaft des Evangeliums «Friede sei mit euch» ist uns allen eine unerschütterliche Kraft und Hoffnung! Geben wir sie den jungen Menschen weiter! Sie brauche es, sie haben es verdient!

Hans-Peter Stierli, Diakon