Am Sonntag, 4. Mai, war es soweit: 26 Jugendliche aus unserer Pfarrei machten sich gemeinsam frühmorgens auf den Weg nach Lugano, um dort am Schweizerischen Weltjugendtag teilzunehmen. Bereits um 7.00 Uhr trafen wir uns in Wohlen, um mit dem Zug Richtung Süden zu reisen. Die Stimmung war erwartungsvoll und energiegeladen – und das Wetter hielt: Trocken und freundlich bis zum Schluss, erst als wir um 17.00 Uhr wieder im Zug Richtung Heimat sassen, begann es in Lugano zu regnen. Ein echtes Wetterglück!
Der Weltjugendtag vereinte Jugendliche aus der ganzen Schweiz – deutsch-, französisch- und italienischsprachig. Für viele unserer Jugendlichen war dies die erste mehrsprachige Eucharistiefeier ihres Lebens – und gleichzeitig die erste Messe mit so vielen jungen Menschen, über tausend an der Zahl. Die feierliche Liturgie fand nicht in einer Kirche, sondern in einer ehemaligen Fabrikhalle statt – was manche zuerst überraschte oder sogar schockierte, dann aber tief beeindruckte: Die Stimmung war ehrfürchtig, lebendig und inspirierend.
Ein besonderer Höhepunkt war der Gottesdienst mit Jean-Marie Lovey, Bischoff von Sion, in Begleitung der Schweizer Gardisten in voller Uniform – ein Anblick, den viele Jugendliche so noch nie erlebt hatten. Ihre Worte, ihre Präsenz und das starke Zeugnis des Glaubens haben viele berührt. Einige Jugendliche sagten später, sie hätten zum ersten Mal eine Messe wirklich „gefühlt“ – sie waren ganz dabei, innerlich bewegt und offen.
Das Feedback war überwältigend: Mehrere Jugendliche erzählten, dass sie sich nun vorstellen könnten, am Sonntag auch mal in Wohlen in die Kirche zu kommen – aus freiem Entschluss. Es sei ihnen klar geworden, dass Glaube nichts Abstraktes ist, sondern etwas, das verbindet, stärkt und Hoffnung gibt.
Am Nachmittag stand das Foxtrail-Abenteuer durch die Stadt auf dem Programm. In kleinen Gruppen ging es mit Hinweisen, Codes und Rätseln durch Lugano – eine Mischung aus Schnitzeljagd und Stadtrallye. Eine unserer Gruppen konnte sich tatsächlich den ersten Platz sichern und wurde mit einem Preis belohnt – die Freude war riesig!
Um 19.00 Uhr waren wir wieder zurück in Wohlen – erfüllt, bewegt und ein wenig müde, aber mit vielen Erinnerungen im Gepäck.
Das schönste Feedback für mich als Katechetin war, dass praktisch alle Jugendlichen den Wunsch äusserten, wieder an den Weltjugendtag gehen zu können, aber die vollen drei Tage und nicht nur an einem! Der Tag war mehr als ein Ausflug: Er war eine Einladung, den Glauben neu zu entdecken – jung, lebendig, offen und gemeinschaftlich.